THURKLINIK GESCHICHTE

Werdegang einer Institution
Die Gründungsgeschichte der heutigen Thurklinik begann am 20. Dezember 1931 in Henau. Jakob Gähwiler, damals katholischer Pfarrer von Henau-Niederuzwil, initiierte ein Entbindungsheim, das mit der Inspiration und dem Willen nach christlichen Werten geführt werden sollte. Der Startschuss fiel mit der Gründung des Caritasvereins Uzwil. Seither hat die Thurklinik eine grosse Wandlung verbracht. Ihr Stellenwert in der Region blieb bestehen.
1931 setzte sich der Caritasverein zum Ziel, auf gemeinnütziger Basis schwangeren «Frauen im Betrieb» aus der näheren und weiteren Umgebung, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen und die für die Geburt nötige Hilfe durch Arzt, Hebamme und Pflege zu gewähren. Oftmals leisteten diese Frauen pausenlos in landwirtschaftlichen Betrieben ihren Dienst. Auch hatten sich erst die Spitäler St.Gallen und Frauenfeld als nahegelegensten Geburtshilfeinstitutionen mit medizinischer Unterstützung etabliert. Mit dem Mutterhaus der römisch-katholischen Pallottiner Ordensschwestern im deutschen Limburg an der Lahn fand Pfarrer Gähwiler die künftige Betreuung der Institution. Die Generaloberin M. Aquina Klähr entsandte viele gut
ausgebildete Schwestern nach Niederuzwil und die damalige Ortshebamme, Frau Jung-Länzlinger, trat in die Funktion der ersten Hebamme der Institution.
Mit dem Mutterhaus der römisch-katholischen Pallottiner Ordensschwestern im deutschen Limburg an der Lahn fand Pfarrer Gähwiler die künftige Betreuung der Institution. Die Generaloberin M. Aquina Klähr entsandte viele gut ausgebildete Schwestern nach Niederuzwil und die damalige Ortshebamme, Frau Jung-Länzlinger, trat in die Funktion der ersten Hebamme der Institution.
Damals einmalig: Caritas und Kinderheim
Mit der ärztlichen Betreuung wurde der Hausarzt Dr. Fuchs aus Uzwil betraut. Bereits am 19. Januar 1932 erwarben die Pallottinerschwestern die jahrelang leer stehende Fabrikliegenschaft der Spinnerei Zweifel (ehemals Mathias Naef & Cie) in Niederuzwil. Am 29. Juni 1932, am Tage Peter und Paul, nahmen die ersten Schwestern den Betrieb auf.
Im Erdgeschoss des Caritasheims richteten die Pallottiner Schwestern ein Kinderheim ein. Dieses übernahm die Betreuung der heranwachsenden Kinder der Wöchnerinnen während des Aufenthaltes. Das neue – und einmalige – Angebot für «Frauen im Betrieb» sprach sich schnell herum: Bald reisten werdende Mütter aus entfernten Kantonen her, um im Caritasheim zu gebären.
Neubau und Umbenennung
Die Entwicklung ging mit der zunehmenden Zahl der Geburten rasch voran, so dass die ärztliche Betreuung die Möglichkeiten der ortsansässigen Ärzte überstieg. Zudem drängte sich die Notwendigkeit auf, gynäkologische Eingriffe vornehmen zu können. So wurde in den Fünfzigerjahren der Bau einer eigentlichen Klinik notwendig. Die neue Klinik, die «Klinik Marienfried», wurde nach dem Abbruch eines der Fabrikgebäude errichtet und am 3. Oktober 1958 eingeweiht. Die Leitung der geburtshilflichen und gynäkologischen Abteilung übernahm Dr. med. Josef Nick, der in der Folge die gleiche Funktion im in den Siebzigerjahren gegründeten Gemeindespital Wil übernahm und später Chefarzt am Kantonsspital Luzern wurde.
Erweiterung des Leistungsspektrums und Neupositionierung
Der Pallottinerorden hatte seit jüngerer Zeit mit Nachwuchsmangel zu kämpfen. So überstieg die Führung einer Geburtenklinik und eines Altersheim in wachsendem Mass die Kraft der Schwestern. Die Bedeutung ihres Wirkens ist unter anderem daraus ersichtlich, dass seit der Gründung bis zum Ende der 1990er-Jahre mehrere Zehntausend Kinder in der Klinik Marienfried das Licht der Welt erblickten. Im Jahre 1997 übergaben die Pallottiner-Schwestern die Klinik an den bisherigen Chefarzt Dr. Hossein Schams, welcher die ärztliche Leitung weiter führte, und die kaufmännische Leitung an seine Ehefrau Margrit Schams.
Neu errichtetes Altersheim
Im nunmehr frei gewordenen Caritasheim wurden neu betagte Frauen aufgenommen. Aufgrund der grossen Nachfrage drängte sich
auch hier rasch eine neue Lösung auf. Im Mai 1974 konnte das neu errichtete Altersheim bezogen und das alte Caritasheim abgebrochen
werden. 1970 erfolgte die Übernahme der ärztlichen Leitung für Gynäkologie und Geburtshilfe durch Dr. med. Burkhard Fischer. 1992
übergab er diese an Dr. med. Hossein Schams, der sie bis heute inne hält.
Expansion zur Thurklinik
Nach einer Renovierungsetappe 2000 und der Eröffnung eines weiteren Operationssaals wurde das Leistungsspektrum der anfänglich reinen Frauenklinik um die Disziplinen Chirurgie, Wirbelsäulenchirurgie und HNO ergänzt. Auch spielte sich ein Wandel in der Namensgebung ab. Die Klinik Marienfried nennt sich seit dem Frühjahr 2013 erstmals «Thurklinik». Sie bekennt damit einmal mehr die Verbundenheit zur Region. In der im Sommer 2014 erstmals publizierten Spitalliste des Kantons St.Gallen ist die Thurklinik ebenfalls gelistet mit 26 Leistungsbereichen. Als zweitgrösste Privatklinik des Kantons St.Gallen blickt sie somit weiterhin in eine erfolgreiche Zukunft.